Februar

Kofu am 2. Februar 2013 um 10:15 Uhr
Kofu am 2. Februar 2013 um 10:15 Uhr

Semesterferien

Nach dem letzten Vortrag und allen Prüfungen gabs das Zertifikat. (Und außerdem diese unglaublich leckere Schokolade von einer Tutorin, die das Wohnheim verlässt, siehe letztes Bild darüber)
Samstag Nacht sind wir in den größten Club Tokios gegangen:
http://www.ageha.com/  Ageha, in der Gegend östlich von Odaiba.
Das war die letzte Party mit Krisha Yoshi (Australien) und das erste mal, das Ann MCHale (Eng) mit weggegangen ist. Außerdem habe ich noch Sweden getroffen, die Deutsch verstehen ohne es jemals gelernt zu haben (es war wirklich toll, wieder Deutsch zu sprechen, wir haben uns super verstanden) und noch einige nette Japaner(Partymacher) und Amerikaner (GIs auf Urlaub) im Klub.

Am nächsten Morgen, als wir aus dem Klub sind, sah ich die Sonne aufsteigen und bin spontan nach Osten, hinter der Station wo man ins DisneyLand rein gehen kann, und habe Fotos von der über dem Pazifik aufsteigenden Sonne gemacht. In Tokyo habe ich mich spontan in ein kleines Restaurant gesetzt,
nur um festzustellen, das es vegan war, und dann eine ultrascharfe vegane Supper serviert zu bekommet.

Warum gibt es auf dem Bahnhof Tokio nur ein Restaurant, in dem Gebäude wo ich war ?
Normalerweise gibt es doch in jedem Bahnhof 200 Restaurants, in ganz Tokio soll es über 50.000 geben...
In Akihabara habe ich dann beim Starbugs 3 Amerikanerinnen und einen Engländer getroffen, die mit dem Nachtbus aus Nagoya gekommen waren, und wir haben bestimmt 3 Stunden gut gesprochen und Kaffee getrunken. Später habe ich meine Japanischen Freunde aus Dresden getroffen und war in einem Museum für das Leben in der Edo-Zeit und Meiji-Zeit (vor dem Krieg). Abends bin ich dann schließlich im Zug eingeschlafen,
hab meine Station verpasst, und bin im Gebirge in der Präfektur Nagano aufgewacht ;-)
2 Tage und Nächte ohne Schlaf waren zu viel.
Man hatte mir eine Bahnhofshalle mit einer Gaslaterne geboten und empfohlen, dort 5 Stunden auf den ersten Zug zurück zu warten. Aber nach etwa 2 Stunden wurde ich geweckt und hab mich bald zu Tode erschreckt: Der Meister der Kneipe, in der ich ab dieser Woche arbeiten will, und 3 seiner "Angestellten" waren gekommen um mich abzuholen und sich zu amüsieren. Da Ihnen aber das Benzin ausgegangen war, war ihnen jetzt selber auch nicht mehr nach Lachen zu Mute. Anstatt dort auch 2 Bänken zu 5t zu schlafen, haben wir uns in den Minivan gesetzt und sind zurückgefahren. Gerollt muss man sagen. Die ganze Strecke, über 40 Kilometer, sind wir steil bergab gerollt ! 5km vor Kofu konnten wir dann tanken und sind Ramen essen gegangen.
Als ich um 6 heute morgen im Bett war, das erste mal seit Samstag morgen, war ich echt müde ;-).

Unterwegs in Kofu

Tschüß meine Australischen Freunde ^^
Tschüß meine Australischen Freunde ^^
Deutschunterricht ^^
Deutschunterricht ^^
hmm
hmm

Es handelt sich um den gegrillten Unterkiefermuskel eines Thunfisches (lecker, salzig), eine Kiste mit Sashimi (Rohem Fischverschnitt) und einer Schale mit rohem Walfleisch (das dunkle).

In der Sashimi-Kiste war "Hamachi" eine fettige Art Buri, aus den kälteren Gewässern (Deutsch: Gelbschwanz, ist aber nur hier zuhaus, besteht zu größtem Teil aus Fett und ist weis, siehe Photo Nummer 5)
und außerdem Thunfisch und Lachs und Tintenfisch, serviert auf Rettich und Minze, (standart).

Wenn das Walfleisch frisch ist, hat es gar keinen Eigengeschmack, eher neutral; obwohl es so dunkel ist. Kann man durchaus essen !

Dazu eine Mischung aus Olongtee und Japanischem Schnaps, auch nicht schlecht.
Ich war mit dem Deutschlehrer der Universität und einigen seiner Schüler unterwegs.

Landesschutzschrein 国護神社

Enkoin 円光院

http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Enk%C5%8D-in&stable=0&shownotice=1&fromsection=Weblinks

 

diese ist eine der Seiten die ich auf Wikipedia angelegt habe ;-)

der Enkoin ist ein Rinzai-Zen Tempel und einer der 5 großen in Kofu. Einzelheiten bitte bei dem Link nachlesen ;-)

Auf dem Weg nach Ueno

Moderne Kunst in Tokio

1. National Art Museum

Darüber: Austellung der Abschlussarbeiten der Studenten der 5 großen Kunstuniversitäten; kaum gesellschaftskritisch und eher nur auf den künstlerischen Aspekt ihrer Arbeit fixiert, vor allem bei den Mädchen findet man auch die Tendenz zur Populärkultur (Manga, Anime, Verniedlichung) ohne reflektierte AUsseinandersetzung mit diesen Gattungen. Kommt hier die fehlende soziale Thematik in den Japanischen Schulen zum Ausdruck, in denen die Schüler immer nur von Aufnahmeprüfung zu Aufnahmeprüfung hasten, ohne über etwas außerhalb der Hundertpunkte-Fachwissenstests nachzudenken ?
Darunter: Broschüre und Ansicht des austellenden Museums.

2. The Mori Museeum

Das ganze Gegenteil 500m weiter südlich ! Makoto AIDAs Lebenswerk ist erstaunlich !
Fotos waren hier verboten, aber er hatte eine unglaublich starke Ironie in allen seinen Werken und zeichnet sich durch eine unübertroffene direkte aber teils auch witzige Deutlichkeit seiner Botschaften aus. Er hatte sich zum Beispiel in einem seiner Videos als Osama bin Laden vergleided und Sachen gesagt wie: "Lasst mich in Ruhe hier sterben, in Japan, wo mich ein Freund versteckt, kriege ich genug guten Schnaps !" oder eine Plastik des "Onigiri-Manns" einem in Denkerpose auf einem Scheißhaufen sitzenden Trottels, der das Denken eben den anderen überlässt und dem Giri (gesellschaftlichem Pflichtgefühl, Anstand und Gepflogenheiten) ohne nachzudenken folgt. Es gab auch ein Video: "Onigiri-Manns kürzeste Reise ever" in der er sich vor die Haustür quält, und dort einen hässlichen Blumentopf wie das siebente Weltwunder anstarrt, nur um dann wieder rein zu gehen, was in etwa die Lebenswirklichkeit vieler insichgekehrter Einheimischer entspricht.
Auch zu Themen wie Konsumwahnsin (Gemüsefeld auf dem Gutchi-Taschen wachsen), Regenwald, Fukushima, furchtbarem grauen Arbeitsalltag (Berge aus toten Büroleuten und Büromöbeln auf einem Bild), Gewalt in Videospielen und natürlich dem starken Sexismus in der Gesellschaft, den zwanghaften Rollenbildern und den Tabus, die er selber andauernd gerne bricht, setzt er sich außeinander.  Zum Schluss gibt es einen "Ab-18-Raum" in dem einem ganz schlecht werden muss, aber letzten Endes nur die konsequente Außeinandersetzung mit der menschenverachtenden heimischen Pornoindustrrie, sicher für einige eine heilsame Erfahrung, wenn sie noch einigermaßen normal empfinden. Er hat auch in manchen Großleinwandgemälde über 3 Jahre arbeit gesteckt. Und mit Kollegen aus Deutschland, Frankreich und einem englischsprachigen Land ironische Videos über den Sinn von Kunst (eben mit oder ohne gesellschaftsrelevanter Botschaft) gedreht, wobei er natürlich das Gegenteil der Auffassung (oder Nicht-Auffassung) vieler der obigen Studenten vertritt.

Roppongi Hills Ausblick